Anfängerfehler und Erfahrungen

Wie viele von Euch schon wissen, sind wir schon bald zurück in der Schweiz. Deshalb gestatten wir uns, auch einen kleinen Rückblick auf unsere Reise zu werfen. Was wir damals nicht gewagt haben zu erzählen, können wir jetzt noch nachholen, unsere Anfängerfehler:

Unsere erste Busfahrt erlebten wir in Myanmar von Yangon nach Bagan, ein 15-Stünder. Wir haben damals etwa 6 Liter Wasser, zwei Kilo Bananen und zwei Packungen Kekse mit in den Bus genommen, sowie unsere dicken Flies-Jacken, Nackenkissen und sonst noch viel unnötigen Plunder. Autsch: 1. wurde eine Flasche Wasser offeriert, 2. wussten wir nicht, wohin mit dem Zeugs, 3. empfiehlt es sich nicht, auf Busfahrten viel zu trinken (Pinkelgefahr) 4. haben wir die Bananen mehr und mehr zerquetscht, so dass sie zu riechen begannen (und wir die Dinger notgedrungen essen mussten, um grösseres Unheil zu verhindern) und 5. stoppen die Busse ca. alle drei Stunden bei einem Restaurant.

Vor der Bootsfahrt nach Koh Tao, haben wir noch was gegessen. Rita trauert heute noch dem besten Rührei ever nach, welches sie ein wenig später in halb-verdauter Form in einem Kräschli-Säckli deponiert hat (mir erging es nicht besser, mein Spiegelei konnte auch nicht den normalen Weg nehmen).

Auf Koh Tao dachten wir, dass wir mit einem Scooter die Insel erkunden und Strände auf der anderen Seite besuchen können. Und da wir ein paar Tage auf der Insel verweilen wollten, haben wir den Scooter gleich für die gesamte Zeit gemietet, damit wir den Preis drücken können, clever, oder? Nur mussten wir nach 30 Minuten Herumfahren feststellen, dass wir bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, die mit dem Scooter möglich waren. Die Strassen waren schlicht zu steil und zu sandig. Immerhin konnten wir den Scooter ohne finanziellen Schaden zurückgeben.

In Chiang Mai ging ich ohne Reiseführer und ohne Landkarten auf das chinesische Konsulat, um die Visaanträge auszufüllen. Wie blöd, muss man doch immer hinschreiben, wohin man reisen will und meistens sogar ein Hotel nennen. Letzteres blieb mir erspart und meine vage Reiseroute haben sie auch akzeptiert. Ist doch alles nur Alibi!

Vom höchsten Berg Thailands (2500 Meter) muss man doch eine tolle Aussicht haben. Denkste, da siehst du auf ein paar Büsche runter, dann wenigstens Fernsicht? Gleich 0. Und der Motor von unserem Töff kam in dieser Höhe auch gehörig ins Schnaufen.

Legendär ist unsere Flossfahrt, auf einem Fluss, der kaum Wasser hatte. Noch legendärer ist der Besuch eines Wasserfalls ohne Wasser in der Nähe von Luang Prabang. Trockenzeit in Südostasien heisst nicht umsonst Trockenzeit.

In Vientiane haben wir ein Hotelzimmer sausen lassen, weil wir dachten, es müsse noch günstiger gehen. Schliesslich haben wir in eben diesem Hotel ein teureres Zimmer nehmen müssen, das auch noch schlechter war.

Ein Mal haben wir uns diebisch gefreut, dass wir ein Netbook dabei haben, so dass wir auch bei Stromausfall surfen können. Nur, ohne Strom kein Internet!

Essen in Laos: Am Nebentisch haben sie so was wie Hotpot, wollen wir auch. In der Küche zeigen wir auf dieses und jenes (etwa fünf verschiedene Sachen). Sie schauen uns schon ein wenig lang an, wir schauen dann lang zurück, als wir zwar keinen Hotpot, dafür Essen für etwa fünf Personen vor uns haben.

Essen in China: Rita bestellt zwei Teller plus Reis für sich, ich zwei Teller plus Reis. Das hätte locker für vier Vielesser gereicht.

Fazit zum Essen: zum Glück ist es nicht sooo teuer, und Fazit allgemein: eigentlich ist uns nichts dramatisches passiert, jedenfalls waren wir selten so naiv wie gewisse "fellow travelers":

Eine Grenze überqueren ohne harte Währung im Portmonee ("according to LP there is an ATM just across the border!"), dass der ATM in einem Land wie Laos des öfteren kein Geld ausspuckt, wird im Lonely Planet leider nicht geschrieben.

An der gleichen Grenze, wo es Visa on Arrival gibt: Oh, man braucht ein Passfoto?

Geld ist immer wieder ein Thema, vor allem Geldmangel: Hmm, dann muss ich jetzt eben rasch 3 Stunden weit fahren, damit ich Geld beschaffen kann. Wie wärs mit planen?