Kasachstan

Shimkent / Sayram

Ihr denkt nun sicher, dass wir die ganze Zeit in Almaty vor den Botschaften gesessen sind. Stimmt nur fast. Zwischen den zwei Visabesorgungen waren wir eine Woche unterwegs. Mit dem Nachtzug fuhren wir nach Shimkent. Nicht, dass es dort viel zu sehen gäbe aber das nahe gelegene Sayram ist/war ein Stop auf der Seidenstrasse und ein Zwischenhalt für die Pilgerer nach Turkistan. Haben wir also einen Tagesausflug gemacht und sind die empfohlene Lonely Planet "Wanderung" gelaufen. Wir haben einen ersten Eindruck von Minaretten, Mausoleen und Freitagsmoscheen erhalten und am Schluss ein leckeres Gulasch gemampft. Am Abend gabs dann noch ein kühles Bier im gemütlichen Park zurück in Shimkent. Rotsch kann sogar schon in Russisch bestellen ;-)

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Turkistan

Es ist heiss und wir warten mit der Besichtigung des Yasaui Mausoleum bis die Sonne etwas tiefer steht. Gute Ausrede zum Faulenzen. Erst als sich die Sonne in der blauen Kuppel schön spiegelt, machen wir uns auf den Weg. Am Eingang liegt ein Haufen Kopftücher. Auch ich binde mir eines um, um meine Locken zu verdecken. Die Halle ist eindrücklich. Extrem hoch und alles weiss gestrichen. Die Stimmung ist gedämpft, man wagt sich gar nicht laut zu sprechen. Ich stelle mir vor, wie wohl ein Lied auf meiner Flöte hallen würde.
Die Stimmung wird durchbrochen, als eine Hochzeitsgesellschaft eintritt und die Frauen mit ihren hochhackigen Schuhen die Stille durchbrechen.

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Zurück im Zentrum, werden wir von zwei Einheimischen Jungs zu einem Bierchen eingeladen. Mit Händen, Füssen und unserem Sprachbüchlein verständigen wir uns. Sie erzählen uns mehr als zehn mal (nicht übertrieben) wie alt sie sind, dass sie verheiratet sind und wieviele Kinder sie haben. Das wird natürlich mit Photos auf dem Handy bewiesen. Prost Schwjejzarjiia - Kasachstan.

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Wanderung Almaty

Zurück in Almaty erhalten wir unser Visum schneller als erwartet. Was nun? Die Zeit vor der Ausreise reicht nicht aus für grosse Sprünge, ist aber zu lang, um auf der faulen Haut zu liegen.
Wir gehen wandern. Mit dem Bus fahren wir raus aus Almaty, rein in die Berge. Beim Aufstieg nehmen wir die steile Abkürzung und erreichen nach vier Stunden unser Ziel, den Bolshoe Almatinskoe See. Ich bin etwas enttäuscht, da alles einbetoniert ist. Später erfahren wir, dass die Russen hier gebaut haben und Atombomben produzieren wollten. Neben dem Wachturm sind wir schon vorbei, der ist uns aufgefallen. Zum Glück haben die Kasachen das Projekt gestoppt und inzwischen ist es ein Erholungsort für die Stadtleute. Wir geniessen dafür die Aussicht auf die Schneeberge und unsere leckeren Sandwichli.
Auf dem Rückweg nehmen wir die Strasse. Es soll unterwegs noch ein Schweizer Chalet geben mit hausgebrauten Bier (gemäss Lonely Planet). Das Chalet finden wir (nehmen mal an, dass es das war....) für ein Bier bleibt aber keine Zeit. Wolken ziehen auf.

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Trotz den schnellen Schritten entkommen wir dem Regen nicht und werden klitsch nass.

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Hier paar Eindrücke aus Kasachstan und schaut mal die vielen Schweizer Pflanzen, die ich gefunden habe :-)