Mongolei

30 Tage verbringen wir in der Mongolei, 25 davon unterwegs mit unserem Furgon, Bage (Fahrer) und Campingausrüstung.

Geburtstag
Vollbepackt mit Esswaren (auf dem Land gibt es sicher nichts leckeres zu kaufen....) fahren wir an meinem Geburtstag los. Unser Ziel im Norden, der Khuvsgul See ist noch 3 Tage entfernt. So machen wir, wie später an so vielen Tagen, im Nirgendwo Halt, stellen unser Zelt auf und kuken was wir kochen wollen. Zur Feier des Tages gibt es heute Rösti mit Spiegeleiern und eine Flasche Wein zum Anstossen. Rotsch hat sogar eine Geburtstagstorte (Snickers) mit Kerzen (Zundhölzli) für mich bereit. So schööööön!

Persönlicher Guide
Am Khuvsgul angekommen machen wir auch schon die ersten Erfahrungen mit den neugierigen Mongolen. Sie kommen, setzen sich ins Gras, bemustern uns, sprechen mit unserem Fahrer und werden von uns bewirtet. Es ist nämlich so, das man Gästen (auch wenn man sie nicht kennt und nicht einlädt) einen Kaffee anbietet und Kekse oder wenn man gerade isst, einen weiteren Teller schöpft und sie mitessen. (Gilt natürlich auch, wenn wir in ihre Jurte stapfen). So kommt es, dass wir heute für 4 kochen und einen lustigen Abend mit Zhongu verbringen. Er sei Guide und könne uns morgen auf den Berg führen, erklären uns die 2 mit Händen und Übersetzungsbüchlein. Unser Fahrer spricht nur mongolisch und paar Deutsche Wörter.
Wir lenken zwar nicht ein, aber am nächsten Morgen kaum aus dem Zelt geschlüpft, ist Zhongu schon wieder da. Er bringt uns Milch (auch so Tradition. Wenn du in einer Jurte eingeladen wirst, solltest du ein angemessenes Geschenk dort lassen). Da Bage und Zhongu schon wieder am "schnäderen wie Bücher" sind, frühstückt er gleich mit. Wir machen uns bereit für eine kleine Wanderung. Da unser persönlicher Guide kein Rucksäckli trägt, nehmen wir vorsichtshalber mal genügend Wasser und Food mit....

Mit den Pferden zu den Rentieren und selber fischen
Zhongu will uns zu den Rentieren führen und danach mit Rotsch die Fischrute schwenken. 3h Fussmarsch soll es werden. Phu, da fragen wir mal nach einem Pferd. Die Diskussionen beginnen bei unserem Zelt, werden in irgend einer Jurte weiter geführt, Zonghu verschwindet auf der Weide, sattelt sein Pferd, sagt etwas zu Bage und verschwindet. Dieser erklärt uns "Wasser koch?" - wir sollen besser noch einen Tee trinken. Was haben wir da bloss für eine Frage gestellt.... 1h später kommt unser Guide zurück mit einem weiteren Reiter und 2 freien Pferden. Gemächlich reiten wir vier zu den Rentieren. Rotsch übernimmt nach 10 Minuten schon selber die Führung, mein Baggu steht bock still. Da nützt kein "tschu" (mongolisch "hüüü") und ginggen, der dreht nur den Kopf und schaut mich doof an. Auch nach dem 2. und 3. Versuch auf eigene Faust klappt es nicht, so trotte ich halt am Seil hinter dem Leitpferd her. Dafür kann ich die Aussicht geniessen und muss nicht immer, wie Rotsch "tschu, tschu" rufen und das Tier von den Grasbüscheln weg lenken :-)
Zurück beim Zelt, mit vielen Rentierfötelis in der Kamera, zotteln die Herren los zum Angeln. Keiner fängt etwas ausser Gras und trotzdem haben wir am Abend 4 Fische im Camp. Zhongu hatte wohl Mitleid, hat die Fische aus dem Nichts aufgetrieben und uns geschenkt. Ganz selbstverständlich kochen wir heute für 5, wobei wir am Schluss doch zu 7. am Tisch sitzen... :-)

Apropos reiten: Wir fanden ja immer, dass Pferde etwas streng riechen, ja sogar stinken (Sorry Myri und Ramona). Nach unserem (nur) 1 stündigen Kamelritt in der Wüste, finden wir nun, dass die Baggel herrlich duften. Auf dem Rücken eines Kamels brauchst du eine Nasenklemme und ein Tuch darüber. Dafür hören die auf mein "tschu"!

Die 25 Tage waren wirklich ein voller Erfolg uns so schwer in Worte zu fassen, dass wir die Bilder sprechen lassen.