Südlaos

Thakek
Wie Einheimische erreichen wir 10 Minuten vor Busabfahrt die Haltestelle und kaufen unsere Tickets gleich beim Chauffeur. Zum Glück hat es noch viele freie Plätze. Wir sind ja auch nicht die Letzten. Kaum abgefahren halten wir und es stürmen paar lachende Jungs rein. Zuerst denken wir, dass sie als Fahrgäste mitkommen. Gefolgt von einer Schaar Frauen mit Brot, Getränken, Kokosnüssen und vielem mehr, erkennen wir, dass auch die Jungs verkaufen wollen und zwar Kaugummi. Ein reges Treiben im Bus und so schnell wie sie gekommen sind, sind sie weider weg. Fast an jeder Ecke werden Leute aufgeladen, bis fast alle Sitzplätze besetzt sind. Nun kommt auch noch Material dazu. Ein ganzer Pickup voller Ware wird eingeladen und wir müssen von unseren Plätzen weichen und uns wo anders platzieren. Naserümpfend sitzen wir direkt vor den undefinierbaren Sachen.

Nach einer kurzen Thakek Besichtigung mieten wir 2 Motorräder um die nächsten 2 Tage die Umgebung zu erkunden. Eigentlich ist die Gegend hier bekannt, um einen Loop zu fahren und diverse Höhlen zu besichtigen. Da aber unser Visum demnächst abläuft und wir nicht verlängern wollen, beschliessen aus diesen 2 Tage das Beste zu machen.
Früh am Morgen starten wir. Ich bin ganz stolz nach meiner kurzen Fahrstunde in Phonsavan nun mein eigenes Tuckerli zu haben. Vorbei an einer schönen Landschaft aus Karstbergen und Reisfeldern geniessen wir unsere Unabhängigkeit. Sind wir mal nicht auf die Harnblasendränge, Zigarettenentzüge und Hungergefühle der Busfahrer angewiesen.
Die Berge sind so schön, da müssen wir ein Foto machen. Da die Stromleitungen, welche hier etwas wuchtig ausfallen, im Bild sind, nehmen wir den Feldweg. Die Photopause ist vorüber und mein Vorderreifen auch. Da ist nix mehr von Luft zu sehen. Diese ewigen Touristen und ihre Fötelerei... Frau entschliesst sich die Hilfe von Mann nicht anzunehmen und schiebt ihren Tucker (so stossend lassen wir das -li mal sein) in der Mittagshitze zur nächsten Werkstatt. Rotsch fährt schon mal vor und kündet meine Ankunft, mit dem Zeigefinger auf sein Vorderrad zeigend und dazu ein "pfffff"-Geräusch machend, an.

Gästehäuser gibt es hier nicht wie Sand am Meer und deshalb fällt unsere Auswahl leicht, und wir quartieren uns im einzigen Zimmer weit und breit ein. Sehr wohl fühlen wir uns nicht. Begrüssen uns doch diverse Krabbler und im Dunkeln scheinen die Zimmerwände zu leben.

Leider gibt es keine andere Wahl als wieder den selben Weg zurück zu fahren. Da wir schon früh wach sind, beschliessen wir uns, nicht lange zu trödeln, damit wir noch heute mit dem Bus nach Pakxe fahren können. Auch heute wird wieder einiges an Leckereien im Bus verkauft. Mit ihren Fleischspiessen, Reis, gekochten Eiern und Früchten quetschen sich die Frauen durch den Gang. Der ganze Wagen richt nach gebratenem Fleisch und einige beginnen zu schmatzen. Wir begnügen uns mit Sticky Rice mit Ameise und gönnen uns einen desinfizierenden Schluck Schnaps.

Reif für die Insel - zum Zweiten
Die Songtheos sind ja ganz bequem, aber nicht bei 3 Stunden Fahrt mit 29 Leuten in einem Fahrzeug. Wir wissen schon gar nicht mehr wie sitzen, wobei dies ja eigentlich kein Problem ist, da wir unsere Beine sowiso nicht bewegen können. Die Laoten machen sich da weniger Gedanken. Ihr Gesäss schmerzt zwar auch, aber sie schlafen herrlich, indem sie sich an uns lehnen. Als ob wir nicht schon warm genug hätten.
Nach einer kurzen Bootsfahrt erreichen wir Don Det, einer der "4000 Inseln". Die Landschaft ist wunderschön, die Abkühlung im Mekong nicht so gross, die Schlammschlacht mit Rotsch lustig, die Restis und Abendstimmung gemütlich.

Unser Wecker klingelt um 6h morgens. Wir wollen früh los um noch vor der grossen Hitze den Wasserfall auf der nächsten Insel zu erreichen. Und was hören wir da auf unser Bambushüttchen prasseln? Es regnet in Strömen. Der erste Regen, den wir auf unserer Reise sehen. Wir geniessen die Stimmung und bleiben natürlich liegen und machen uns erst um 11h auf den Weg. Der heisse Spaziergang lohnt sich, ist doch der Wasserfall wirklich eindrücklich und wir vertörlen uns dort den ganzen Tag mit der Erkundung der vielen kleinen Seen und Fälle und einem abkühlenden Bad. In der Nische mit kleinem Wasserfall kommen wir uns vor wie im Jaccuzi.

Unser Laos-Visum läuft morgen ab. Geniessen wir doch den Tag noch mit Faulenzen - eine unserer Stärken :-)